Auf einen Kaffee mit mit Landschaftsarchitekt Günter Brandewiede vom Umweltbetrieb Bremen

Auf einen Kaffee mit dem Landschaftsarchitekten Günter Brandewiede vom Umweltbetrieb Bremen, der mit seinem Team die städtischen Grünanlagen im Bremer Westen und Bremen Mitte pflegt und dabei gerne „vielfältige, unkalkulierbare und spannende“ Arbeitstage erlebt.

Günter Brandewiede ist als Referatsleiter mit seinem Team für die komplette Grünunterhaltung und Verkehrssicherheit der Außenanlagen öffentlicher Gebäude verantwortlich. Sein Bezirk erstreckt sich über den Bremer Westen, Mitte, die östliche Vorstadt, Findorff und Barkhof. Zudem ist er für die Friedhöfe in Walle und Gröpelingen zuständig und dort mit dem damit verbundenen Bestattungswesen betraut. In seinen Verantwortungsbereich fallen beispielsweise die Außenanlagen der Schulen, städtischen Kindertagesstätten, der Polizei und Feuerwehr, aber auch Spielplätze und Sportanlagen. Das Referat umfasst 3 Meister und ein gut 40 Köpfe starkes Team.
Günter Brandewiede arbeitet seit 26 Jahren als Landschaftsarchitekt beim Umweltbetrieb Bremen, nachdem er vorher in der freien Wirtschaft und auch einige Jahre als Finanzbeamter tätig war. Als seinen Bremer Lieblingsplatz nennt er das Weserufer, wo er in seiner Freizeit gerne spazieren geht oder Fahrrad fährt. Aber nicht nur in seiner Freizeit hält er sich gerne draußen auf, wenngleich er seine berufliche Tätigkeit maßgeblich im Büro mit Telefon und Computer ausübt.

Mann mit grauen Haaren sitzt an seinem Büroarbeitsplatz vor dem Computer, vor ihm auf dem Schreibtisch liegt ein Mobiltelefon

„Ich bin kostenstellenverantwortlicher Leiter eines Bezirks, was die Grünpflege angeht, und mit meinem Team für die komplette Grünunterhaltung und Verkehrssicherheit der Außenanlagen öffentlicher Gebäude verantwortlich“, erklärt Günter Brandewiede.
Mit seinen Mitarbeitenden sorgt er für ein attraktives grünes Stadtbild, in dem der Rasen gemäht wird, die Bäume beschnitten sowie Beete angelegt und gepflegt werden. „Die Tätigkeiten umfassen neben der Pflege der Grünanlagen aber auch die Überwachung und Pflege der Ausstattungselemente, wie Bänke und Spielgeräte. Wir haben die hundertprozentige Verantwortung für die Verkehrssicherheit der entsprechenden Außenflächen. Insofern gibt es Mitarbeitende, die ständig die Anlagen überprüfen und etwaige Schäden melden. Sehr viele Schadensmeldungen kommen aber auch direkt von den Bürger:innen, die beispielsweise auf defekte Spielgeräte oder Verunreinigungen aufmerksam machen. Vandalismus ist leider auch in Bremen ein großes Thema“, fasst der Landschaftsarchitekt zusammen.
Je nach Art des Schadens und dem Vorhandensein entsprechender Ressourcen wird entschieden, ob die eigenen Mitarbeitenden oder Fremdfirmen beauftragt werden, um die Schäden zu beseitigen. Vandalismusschäden erfordern darüber hinaus häufig viel Abstimmungsarbeit mit den zuständigen Ressorts. „Die größte Herausforderung liegt insofern darin, die diversen anfallenden Arbeiten und Impulse zu priorisieren und zu koordinieren“, erklärt Herr Brandewiede während im Hintergrund nahezu durchgängig sein Telefon klingelt.
Kommunikation, Koordination, Personaleinsatz und Kostenüberwachung machen den Hauptteil der Arbeit aus. So sind auch die typischen Gegenstände für Herrn Brandewiedes Tätigkeit Telefon, Handy und Computer. Neben der Aufnahme und Bearbeitung der Impulse, Anfragen und Schadensmeldungen muss das Team zahlreiche, sich zum Teil auch widersprechende Interessen im Blick haben. „Biodiversität, Baumschutz und mehr Naturbelassenheit sind aktuell große Themen. Aber es gibt auch Leute, die sich am Osterdeich einfach sonnen wollen, ohne etwa von Brennnesseln gekitzelt zu werden und andere wollen einfach Fußball oder Frisbee spielen“. Die Aufgabe des Teams liegt insofern immer auch in einem Ausgleich verschiedener Interessen.

„Mir gefällt, dass mein Job so vielfältig ist. Während ich heute Abend mit dem SV Werder Bremen in der Beiratssitzung über die Neubauplanung eines Trainingszentrums rede, geht es an anderen Tagen um die Bepflanzung eines Beetes in den Wallanlagen oder mit Vertreter:innen des Amts für soziale Dienste um die Erneuerung eines Kinderspielplatzes.“, zählt Herr Brandewiede verschiedene Tätigkeitsbereiche auf.
„Außerdem gefällt mir die Freiheit, die wir haben. Natürlich müssen die Regelarbeiten sowie die Aufträge erledigt werden, aber innerhalb der Vorgaben finden sich auch immer wieder Spielräume, die wir eigenverantwortlich nutzen können.“
Infolge seiner langjährigen Erfahrung kann Herr Brandewiede auf ein großes Netzwerk zurückgreifen. „Stolz macht mich, dass wir mit allen Akteur:innen gut und vertrauensvoll zusammen arbeiten, auch wenn aufgrund knapper Ressourcen mal Dinge verschoben oder abgelehnt werden müssen. Aber irgendwie finden wir im Rahmen unserer Möglichkeiten eigentlich immer eine Lösung“. Insofern zählt er lachend „Durchsetzungsstärke, Zielstrebigkeit und eine gewisse Leidensfähigkeit“ als notwendige Eigenschaften seiner Tätigkeit auf.

„Die Digitalisierung wird sicherlich weiter Einzug halten. Nach wie vor haben wir hier noch unsere Bauakten in Papier liegen, während viele Unternehmensvertreter:innen nur noch mit Laptop oder Handy auf die Baustellen kommen. Der ein oder andere Kommunikationsprozess wird auch bei uns digitaler werden, aber an den Arbeiten draußen wird sich nicht viel ändern: Der Rasen muss nach wie vor gemäht und Bäume beschnitten werden. Vielleicht wird die Schnitthöhe des Rasens aufgrund der gewünschten Biodiversität in bestimmten Bereichen länger sein“, erzählt Herr Brandewiede augenzwinkernd „aber für einen Fußballplatz ist eine kurze Schnitthöhe einfach angebrachter.“

Herzlichen Dank für das freundliche und informative Gespräch, Günter Brandewiede!
Das Team freut sich immer über Verstärkung. Offene Stellen finden Sie unter www.karriere.bremen.de.

Fotos: Heike Klobes, AFZ