Die 6-fache Deutsche Meisterin in Korbball bearbeitet bei der Senatorin für Bildung die Anträge der Träger:innen auf Anerkennung von Veranstaltungen als Bildungszeit und lehrt nebenbei auch noch Sozialrecht für herangehende Verwaltungsinspektor:innen. Wie sie das alles unter einen Hut bekommt, erzählt Laura Nolte bei „Auf einen Kaffee mit …“.

"Eigentlich klassische Behördenarbeit", lacht die junge Sportlerin. Bei ihr gehen die Anträge auf Anerkennung von Veranstaltungen als Bildungszeit von den Anbieter:innen über den Schreibtisch, denn nicht jede Veranstaltung kann als Bildungszeit anerkannt werden. Dies regelt das Bremische Bildungszeitgesetz, kurz BremBZG sowie die dazugehörige Verordnung. Zudem gilt eine Anerkennung zwei Jahre, danach muss diese neu beantragt werden. Denn Veranstaltungen ändern sich, von den Dozent:innen über die Anzahl der Lehreinheiten bis zu den Inhalten. Hin und wieder erfolgt auch eine Beratung: Wenn Bürger:innen die "perfekte" Bildungszeit suchen, kann Laura Nolte Abhilfe schaffen. Durch ihr vollumfängliches Verzeichnis hat sie für fast jede:n das richtige Angebot in petto.

Es gibt 14 anerkannte Weiterbildungsinstitutionen, denen Laura Nolte mit einem Kollegen auch hinsichtlich der Digitalisierung (und Diversität) unterstützend zur Seite steht.
Montags geht die gebürtige Findorfferin dann nach der Arbeit an der Hochschule Bremen ihrer Nebentätigkeit nach: Den Nachwuchskräften Sozialrecht näherbringen.
"Das ist schon eine Herausforderung, beide Tätigkeiten unter einen Hut zu bekommen." Zumal dann ja auch noch zweimal die Woche Korbball-Training auf dem Plan steht.

Sie haben noch nie etwas von Korbball gehört? Hier ein paar Fakten, mit denen Sie bei der nächsten Gesprächsrunde punkten können:

Ähnlich dem Basketball oder auch Handball versuchen zwei Mannschaften jeweils, das Treffen des eigenen Korbes zu verhindern. Dieser hängt allerdings nicht wie beim Basketball auf knapp drei Metern Höhe mit Brett, sondern steht frei auf Höhe von 2,5 Metern. Bei dem Ball handelt es sich um einen Handball (Männergröße), fünf Spieler:innen agieren in einer Mannschaft (eigentlich handelt es sich um einen Frauen- bzw. Mädchensport, aber es gibt auch ein paar Mixed-Mannschaften, die wir natürlich nicht unerwähnt lassen wollen).

Laura Nolte im Interview
"Foto: Michael Schnelle, Fotoarchiv SKB-Bremen"

Eine richtige Vorstellung, was die Freie Hansestadt Bremen als Arbeitgeberin für Vorzüge hat, war der einst jungen Schulabsolventin nicht bewusst. Eine Freundin hatte sich damals auf das Duale Studium Public Administration B.A. bei der Freien Hansestadt Bremen beworben und hatte den Einstellungstest nicht geschafft. Der Ehrgeiz hatte Laura Nolte gepackt – sie wollte einfach mal schauen, wie weit sie bei dem Auswahlverfahren kommt. "Jetzt bin ich schon 12 Jahre -Studium eingeschlossen- bei derselben Arbeitgeberin und habe dabei so viele verschiedene Stationen durchlaufen", fasst die Urbremerin selbst erstaunt zusammen.
Den Master hat sie nach dem ersten Studium nebenberuflich absolviert – geholfen habe dabei die Flexibilität durch Gleitzeit und auch das problemlose Reduzieren der Arbeitszeit.
Eigenschaften wie Zuverlässigkeit, Organisationsgeschick, Empathie und eine hohe Kommunikationsfähigkeit helfen ihr bei ihrer jetzigen Tätigkeit.

"Manchmal frage ich mich wirklich, wie ich das Masterstudium geschafft habe", resümiert die passionierte Fahrradfahrerin (ein Auto besitzt sie nicht einmal). Neben dem (Haupt-)Job noch Vorlesungen besuchen und Hausarbeiten schreiben, zerrt an den Kräften; auch die Vorlesungen vor- und nachbereiten erfordert besonders am Anfang mehr Zeit. Auch auf die Tätigkeit als Dozentin sei sie stolz. Darüber hinaus probiert Laura Nolte gerne mal was Neues aus: ob Yoga, Schlagzeug oder verschiedene Bildungszeiten. Diese Frau steckt voller Energie und Überraschungen.

Wir sind gespannt, in was sich die junge Frau in den nächsten 10 Jahren noch so ausprobieren wird. Im Büro wünscht sie sich zukünftig weniger Papier, mehr Digitalisierung und mehr Flexibilität hinsichtlich Arbeitszeit und –ort.

Vielen Dank an Laura Nolte!